Berichte 2011
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Trans Amerika Footrace "LANY11" von Los Angeles (CA) nach New York City (NJ) in 70 Tagen 3200 Meilen, USA |
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60. Etappe am 17.08.2011 von Morristown, OH nach Washington, PA, (Tag: 81km / Ges.: 4402,9km)
Als wir mit dem Prestage Meeting anfangen wollten stellten wir fest, dass noch einer fehlt. Alexandro und seine Crew (Simone und Mauro) waren noch nicht da. Laure beschloss schon ohne sie anzufangen. Heute gab es einige tückische Punkte an denen man sich verlaufen konnte. Wir liefen fast nur durch bebaute Regionen. Laure warnte, dass sich heute nicht nur Läufer verlaufen, sondern auch Betreuer verfahren konnten. Es gab ein Eck an dem beide in unterschiedliche Richtungen weiter müssen, um später wieder zusammenzukommen. Wir waren mit unserem Meeting fertig und fünf vor fünf hätten wir starten können. Wir warteten also noch bis zur offiziell gesetzten Startzeit. Um 5 Uhr ging es los, doch ohne den Italiener. Heute sollte es der Tag des Wartens werden. Nicht nur auf den Italiener am Start, auch auf unsere Betreuerin, auf ein anschließendes Krisengespräch und die Auswirkungen der Verspätung des Italieners. Wie ich später auf Strecke erfuhr kam er 30 Minuten zu spät an den Start. Und ging nach 20minütiger Vorbereitung am Ende mit 50 Minuten Verspätung auf die Strecke. Auch heute war es früh wieder sehr kühl und nebelig. Als ich kurz nach 6 Uhr an einem Thermometer vorbeilief zeigte dieses 16°C (61°F) an. Zum Glück ging es von Anfang an etwas rauf und runter. Man herrliche Fernblicke auf den Höhen. In den Tälern lag der Nebel und darüber sah man das Morgenrot mit der aufgehenden Sonne. In den Tälern sah man dafür sehr wenig. Teilweise war der Nebel sehr dicht. Somit galt es sehr lange mit Warnweste und Lampe zu laufen. Bei meinem zweiten Stopp durfte ich dann erst einmal warten. June war zwischendurch zum Einkaufen gefahren und kam somit anstatt nach zehn Kilometern erst nach dreizehn Kilometer. Es ging weiter bis nach Bridgeport. Dort überquerten wir nicht nur den Ohio River, sondern auch die Grenze zu West Virginia. Der nächste Bundesstaat war also geschafft. Allerdings sollte unser Aufenthalt in West Virginia nur von kurzer Dauer sein, denn unser Ziel lag in Pennsylvania. Auf der anderen Seite des Flusses lag Wheeling. Dieses war die erste Hauptstadt von West Virginia. Heute ist es Charleston. In Charlston bekam ich dann einen Anruf. June suchte mich. Ich teilte ihr mit, dass sie beruhigt weiter fahren könne, denn die Stelle an der sie war hatte ich schon vor fast 20 Minuten passiert. Zum vereinbarten Versorgungspunkt kam sie dann pünktlich. Was man aber nicht vom Treffpunkt danach sagen konnte. Sie sollte wieder sechs Kilometer später am Motel 8 warten. Sie hatte mir mitgeteilt, dass sie noch nach Peter schaut. Er war wie immer vor mir. Dementsprechend erwartete ich, dass sie mir entgegenkommt falls sie zu spät ist. Zwei Kilometer nach dem Motel rief ich sie an. Es stellte sich heraus, dass sie noch nicht da war. Dafür aber kurz bei Mc Donalds. Den darauf folgenden Versorgungspunkt gab es dann schon nach vier Kilometer. Nun ja nicht ganz, denn ich schickte sie noch weiter. Aus den drei Kilometern die sie später sein sollte wurde ein Kilometer. Bei so kurzen Kilometern hab ich wenigstens den Tag gleich hinter mir und mein Transkontinentallauf wird über 10000 Kilometer lang. Danach ging es erst einmal nach Plan weiter. Sie fuhr zu Peter der auch schon 20 Minuten mit der Versorgung fällig war und kam dann wieder zurück. Der Vorletzte Versorgungspunkt lag an einer weiteren S-Brücke. Nur noch gut sieben Kilometer. Einen sechs Kilometer Abstand zu machen wäre nun nicht mehr sinnvoll. Deshalb bat ich June nach vier Kilometern zu warten. Das klappte nicht ganz und als ich sie traf waren es nicht einmal mehr zwei Kilometer bis ins Ziel. Nun gut, dann ohne Versorgung bis ins Ziel. Dass wir am Abend noch einmal über den Tag reden werden wusste sie ja schon. Wie sie da sagte hatte sie fünf verstanden. Im Ziel wartete Laure. Bei einem kühlen Bier berichtete sie mir über die Geschehnisse des Tages. Ein größeres Thema morgen früh beim Meeting wird demnach die Verspätung von Alexandro sein. Peter meinte nur dazu, dass inzwischen alle Regeln außer Kraft gesetzt zu sein scheinen und stattdessen hat die christliche Nächstenliebe den Platz eingenommen hat. Bando war heute wieder sehr schnell unterwegs. Ich hatte schon am Morgen im Vorbeigehen mitgehört, dass er sich sehr gut fühle. Mein Verdacht, dass er wieder Gas gibt bestätigte sich. Hoffen wir, dass es ihm nicht noch kurz vor dem Ende das Genick brechen wird. Alexandro schien nach seinem Spätstart richtig Tempo zu laufen. Seine Shintprobleme schienen dahin zu sein. Am Ende hatte er noch einige Läufer überholt. Dennoch wäre es interessant zu wissen, welche Auswirkungen der Vorfall in seinem Team hat. Besonders nachdem mindestens einer immer wieder lange Besuche von einer anderen Betreuerinnen hat. Was der Rest des Teams angeht weis man nicht. Prinzipiell muss man aber sagen, dass hier die Betreuer ihren Job verschlafen haben. Dass der Läufer zu müde ist kann man verstehen. Die Betreuer, besonders wenn sie zu zweit sind, sollten allerdings genügend Zeit zum Ausruhen haben. Private „Parties“ sind zwar ok, allerdings sollte darunter keinesfalls die Betreuung leiden. Aber ich denke Morgen früh werden wir mehr erfahren. Am Ende erfuhr ich noch von Laure, dass auch Jenni gestern einen Sturz gehabt hat. Außer ein paar Schürfungen am Ellebogen ist aber nichts passiert. Kurz vor dem Essen hatte ich noch Möglichkeit mit einigen anderen Läufern über den Fall Alexandro zu sprechen. Es ist sehr interessant wie die Meinungen auseinander gehen. Speziell in diesem Fall, nachdem er auf Regeleinhaltung gepocht hatte und eine Disqualifikation von Serge forderte.
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