Berichte 2011
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Trans Amerika Footrace "LANY11" von Los Angeles (CA) nach New York City (NJ) in 70 Tagen 3200 Meilen, USA |
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69. Etappe am 26.8.2011 von Washington, NJ nach West Orange, NJ, (Tag: 77,3km / Ges.: 5082,6km)
Am Morgen waren alle gespannt was mit Patrick ist bzw. gestern war. Er war am Start und wusste, dass es eine Abstimmung geben wird. Dennoch ging Laure erst die Streckenbeschreibung durch. Zuvor gratulierte sie jedem zu der gestrigen Strecke. Danach berichtete sie in kurzen Worten über den Krankenhausbesuch von Patrick. Folgend wurde einstimmig abgestimmt, dass er weiter laufen darf obwohl er über dem Zeitlimit war. Vom Start ab versuchte Italo davonzuziehen. Er sah wohl noch eine Chance den zweiten Platz zu erkämpfen. Ob man deswegen gleich über jede rote Ampel rennen muss? Nun gut, das muss er wissen. Heute früh war es wieder sehr nebelig und kühl. Doch das änderte sich bald. Die meiste Zeit ging es heute durch kleine Städte und die ersten Vororte von New York. Landschaft bekam man nun wenig zu sehen. Dafür gab es einige schöne Bauten. Für mich sah der Tag heute etwas anders aus als sonst. Anstatt meine Versorgung bei June aufzunehmen, hatte ich nach dem gestrigen Vorfall entschlossen, heute ohne ihre Hilfe zu laufen. Dementsprechend hatte ich meinen Camelbak dabei und genügend Geld um zwischendurch in Tankstellen etwas Kühles kaufen zu können. Das dies kein Problem darstellen würde war mir ziemlich klar. Ich hatte auch schon ohne Rucksack solche Distanzen gelaufen. Im Ziel angekommen erfuhr ich die erste Hiobsbotschaft. Wegen dem bevorstehenden Hurrikan könnte es sein, dass die Ziellinie an der Washington Bridge und nicht im Central Park ist. Schon seit einigen Tagen wurde in den Nachrichten davon gesprochen und nicht nur in Amerika. Peter hatte heute früh schon versucht mich umzustimmen, so dass ich morgen wieder die Betreuung von June in Anspruch nehme und wir als „glückliches“ Team in New York ankommen. Nachdem ich einige wichtige Besorgungen für morgen gemacht hatte ging er mit June das Auto reinigen. Ihm war die gute Stimmung wohl wichtiger wie die „Probleme“ zu lösen. Schon in unseren Gesprächen mit June hatte er die Situation immer versucht nicht so schlimm darzustellen. Definitiv ein Punkt indem wir unterschiedlicher Meinung waren. Es war auch sicher für mich, dass die große Freude auf New York genommen war. Dafür gab es in den letzten sechs Wochen zu viel Ärger. Im Laufe des Nachmittags rief Laure an. Sie war mit Bérengère in New York um die Gegebenheiten auszukundschaften und die Strecke zu inspizieren. Nach unserem Telefonat stand fest, dass wir heute Abend noch eine Konferenz einberufen müssen. Ich hatte ihr schon von meinem Vorschlag erzählt, dass wir einfach ehr starten. Somit könnten wir in Manhatten sein bevor die Brücken geschlossen werden. Vor dem Abendessen, kam Anneke noch zu mir. Sie berichtete mir über ein Problem, dass sie mit Italo hatte. Wobei sie dieses schon mit ihm geklärt hatte. Das Abendessen gab es heute im Motel. Dieses hatte ein Buffet für uns angerichtet. Das Buffet viel ziemlich mager aus. Weniger Mager war die nächste Überraschung von June. Im Zimmer hatten wir sie noch gefragt wann wir zum Buffet gehen wollen. Sie meinte später. Tja, aber dass sie dann einfach mit den Italienern später zum Buffet ging hatte sie uns zuvor nicht offenbart. Als wir zum Buffet kamen verschwand sie einfach ohne einen Ton zu sagen an einen anderen Tisch. Was soll man dazu noch sagen? Definitiv war für mich die Entscheidung gefallen, dass ich morgen für mich laufe. Das heißt ohne von June betreut zu werden. Je ehr der Tag und der Lauf rum war umso ehr war ich sie und meine Fehlentscheidung sie als Betreuerin zu nehmen los. Während sie die ersten vier Wochen eine tolle Betreuung lieferte, lies dies danach schlagartig nach. Seitdem sie mit ihrem Italiener herumposiert scheint sie sich für den Rest und für ihre Aufgabe hier nicht mehr zu interessieren. Etliche Versuche sie darauf aufmerksam zu machen und sie zu bitten sich erst um die Betreuung zu kümmern scheiterten. Drei große Gespräche mit ihr waren umsonst. Wäre Peter nicht dabei, hätte ich sie wohl schon herausgeschmissen. So blieb ich ruhig und geduldig, denn für ihn war der Vorfall nur ein weiterer Minuspunkt. Aber weit wichtiger war das Meeting auf das wir warten mussten. Bando war noch beim Duschen. Zu Beginn des Meetings entschuldigte Laure sich für ihre Fehler die ihr in den letzten Tagen unterlaufen waren. Eigentlich Kleinigkeiten, aber für sie als Perfektionistin doch gravierend. Danach erörterte sie die Situation in New York und unsere daraus folgenden Probleme. Davon gab es zwei. Zum einen könnte die Washington Bridge, welche nach New York führte gesperrt sein. Zum anderen war der Central Park geschlossen. Der Grund war der Hurrikan Irene. Dementsprechend musste ein neues Ziel gefunden werden. Die Wettervorhersage kündigte Regen an. Ein „Zwischenziel“ in einem Starbucks, wie es von Laure zuerst geplant war entfiel nun. Vielmehr sollten alle Läufer direkt im Novotel einlaufen. Egal wie die Platzierung war. Um das erste Problem möglichst zu minimieren sollte der Start der ersten Gruppe um 5 Uhr sein. Anstelle der zwei Gruppen gab es jetzt drei. Die zweite Gruppe startete um 6 Uhr. Gefolgt von der Dritten mit Peter, Italo und mir um 7 Uhr. Damit wirklich von allen Läufern eine Zeit am gleichen Zielpunkt gemacht werden kann, wird an der Washington Bridge eine Zwischenzeit genommen. Sollten nicht alle Läufer die Brücke passieren können wird diese als Endzeit genommen.
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