Berichte 2011
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Trans Amerika Footrace "LANY11" von Los Angeles (CA) nach New York City (NJ) in 70 Tagen 3200 Meilen, USA |
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<Vor dem Rennen> <1><2><3><4><5><6><7><8><9><10><11><12><13><14><15><16><17><18><19><20><21><22><23><24><25><26><27><28><29><30><31><32><33><34><35><36><37><38><39><40><41><42><43><44><45><46><47><48><49><50><51><52><53><54><55><56><57><58><59><60><61><62><63><64><65><66><67><68><69><70> <Nach dem Rennen> | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der letzte Morgen war da. Anstelle sich um 5:15 Uhr vor dem Hotel zu treffen ging ich erst einmal frühstücken. Um 5 Uhr war die erste Gruppe gestartet. Beim Frühstück sah ich noch einige Läufer die den Start um 6 Uhr nahmen. Kurz danach war es leer. Lediglich die einige Betreuer, die Orga und unser Team. bzw. was davon übrig geblieben war. Nachdem sich June gestern so daneben benommen hat (für meine Begriffe) hatte ich entschlossen auch den letzten Tag alleine zu laufen. Beim Frühstück erklärte uns Laure die Strecke. Bis jetzt gab es noch keine Einschränkungen auf der Washington Bridge. Um 7 Uhr ging es endlich los. Peter, Italo und ich starteten in Richtung New York. Italo hatte heute einige Freunde zur Betreuung dabei. Er wusste, dass es noch möglich war den zweiten Platz zu erkämpfen. Dafür musste er aber 3 Stunden und 19 Minuten schneller als Patrick sein. Dieser war um 5 Uhr gestartet. Nach 18 Kilometern hatte ich die ersten Läufer der 6-Uhr Gruppe eingeholt. Nach 22 Kilometer sah ich Patrick. Falls Italo immer noch so knapp hinter mir war wie zu Beginn, dann hatte er beste Chancen. Als letzten überholte ich Serge. Er war den anderen weit voraus. Peter sah ich an der Washington Bridge wieder. Es war etwas überraschend für mich, aber nun gut. Der Fluss stellte auch die Grenze zwischen New Jersey und New York State dar. Somit hatten wir unseren letzten Bundesstaat erreicht. Laure hatte angekündigt, dass man auf der Washington Bridge das erste Mal die Skyline von Manhattan sieht. Viel machte sie heute nicht her, denn das meiste wurde vom Nebel verdeckt. Seit heute Morgen war es sehr nebelig und schwül, aber angenehm warm. Kurz vor der Brücke fing es kurz zu nieseln an. Hörte aber bald wieder auf. Von der Brücke aus ging es runter zum Hudson River. Auf dem Parkweg gab es fast keine Ampeln. Dennoch kam Peter schneller auf der Straße vorwärts und überholte mich wieder. Kurz bevor ich auf dem Broadway kam fing es wieder an zu regnen. Erst nieselte es nur leicht, doch dann goss es in Strömen. Das Wetter passte also zur Stimmung im Team. Das Ziel hätte ich dann fast noch übersehen, doch es warten schon einige auf die Läufer und riefen mir zu. Unter ihnen auch zwei Dettelbacher die uns begrüßten. Daniela und Matthias waren schon eine Woche in den Staaten und besuchten mich nun beim finalen Einlauf. Peter hatte sich kurz vor dem Ziel noch verfahren und war eine Parallelstraße heruntergefahren. Somit kam er nur wenige Sekunden vor mir an. Nach einigen Fotos kam auch schon Italo mit Serge an. Durchgenässt ging es erst einmal in die Lobby. In der Toilette wechselten wir kurz die Kleidung, denn die Zimmer waren offiziell erst ab 15 Uhr beziehbar und das dauerte noch mehr als drei Stunden. In der Lobbybar gab es für jeden einen Drink. Bis zum Abend hatten wir jetzt noch viel Zeit. Man saß noch etwas zusammen und richtete seine Sachen. Irgendwann kam Laure vorbei und verkündete, dass Patrick seinen zweiten Platz mit zwei Minuten Vorsprung gerettet hatte. Um 18 Uhr waren die Siegerehrung und das Abendessen. Ursprünglich sollte dies auf der Dachterrasse stattfinden. Wegen dem Hurrikan wurde dies in die Lobby verschoben. Besser gesagt in den Frühstücks und Restaurantbereich der dort war. Nicht gerade der beste Platz, denn man hatte doch einige Nebengeräusche. Als erstes wurden die ausgeschiedenen Läufer für ihre absolvierten Kilometer geehrt. Für jeden gab es eine Urkunde, einen Pokal, eine Fliesjacke und ein personenspezifisches Geschenk. Danach waren die Betreuer an der Reihe. Auch diese wurden für ihre geleisteten Arbeiten honoriert. Danach waren Peter und Anneke dran. Sie hatten die komplette Strecke außer Wertung mit Kickbike (Peter) und Fahrrad (Anneke) absolviert. Last but not least wurden die Finisher vom letzten zum ersten Platz geehrt. Analog zu den Etappenläufern bekamen wir eine Urkunde, einen Pokal, eine Fliesjacke und ein personenspezifisches Geschenk. Zum Beispiel bekam Tanaka eine lila Laufhose, da her immer sehr farbenreiche Laufkleidung trug. Philippe und Bavato bekamen ein Buch zum Englisch lernen, denn beide konnten nicht viel englisch. Jenni bekam einen Gutschein für eine Fußmassage. Anneke ein Coca Cola Werbeschild, weil sie die meiste Cola von allen getrunken hatte (mich ausgeschlossen). James bekam einen Gutschein für Mc Donald und ein Schild welches zeigte wie gesund Mc Donald ist. Für Italo gab es einen Koffer, so dass er alle gesammelten Dinge unterbrachte. Bando bekam einige CD`s, weil er Musik liebte. Zusätzlich gab es noch ein Finisher T-shirt. Man sah bei vielen an ihren Freudentränen, dass es für sie ein sehr emotionaler Moment war. Als sie zu Italo kam musste sie sich noch einmal verbessern. Ihre Aussage, dass dieser in der Gesamtwertung zwei Minuten hinter Patrick ist, war falsch. Stattdessen waren es 22 Minuten. Dennoch eine sehr kurze Zeit, wenn man sich überlegt, dass es über 5000 Kilometer waren. Es waren über 120 Marathons die wir in den 70 Tagen. Rechnet man dies um wären es pro Marathon nur elf Sekunden unterschied. Auf einem 100 Meter Sprint weniger als 300us. Man kann also nicht behaupten, dass so ein Rennen nicht spannend werden kann. Es hat wieder gezeigt, dass niemand den Lauf beendet und seinen Platz gesichert hat, bevor er nicht am Ziel ist. Nach Italo und Patrick war ich an der Reihe. Jeder Läufer hatte die Möglichkeit einige Worte zum Lauf zu sagen bevor er seinen Pokal und sein Geschenk übergeben bekam. Nachdem ich meinen persönlichen Teil beendet hatte nutzte ich die Gelegenheit in meiner Rolle als Sprecher für die Läufer noch einmal Laure und ihrem Team zu danken. Zudem übergaben wir ihr unser kleines Dankeschöngeschenk welches wir organisiert hatten. Es war eine Holztafel mit einer Gravur und den Unterschriften aller Läufer. Für mich hatte Laure gleich zwei Geschenke organisiert. Ich hatte während des Laufes immer wieder Münzen und Geldscheine von der Straße aufgesammelt. Dementsprechend bekam ich ein Buch über amerikanische Münzen. Zudem hatte James ihr gesteckt, dass er und ich über einen Etappenlauf in England gesprochen hatten. Er wollte mir noch die Informationen zuschicken. Stattdessen bekam ich nun einen Freistart für das kommende Jahr. Es sollte eine neue Herausforderung werden, denn die Ausfallquote lag bei fast 100%. Es wurden noch einige Gruppenfotos gemacht und dann endlich das Buffet eröffnet. Viel der Läufer und Betreuer verabschiedeten sich recht früh. Es war eine lange und anstrengende Zeit und dementsprechend hatten sie Schlaf nachzuholen.
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